14. März: Purim

Purim, zu deutsch „Lose, Schicksal“ ist ein Fest, das an die Errettung des jüdischen Volkes aus drohender Gefahr in der persischen Diaspora im 5. Jahrhundert v. Chr. erinnert. Die Geschichte ist im Buch Esther, der „Megillat Esther“ aufgeschrieben. Darin heißt es, dass der Regierungsbeamte Haman die Ermordung aller Juden im Reich plante. Das genaue Datum sollte per „Los“ hebr. „Pur“ ermittelt werden, aber der Plan wurde mithilfe von Mordechai und seiner Nichte, der jüdischen Königin Esther, die ihren von Haman getäuschten Gemahlen Achaschweros zur Rettung des jüdischen Volkes gewinnen konnte, vereitelt.

Bis heute ist es Aufgabe, am überlieferten Tag, dem 14. Adar (dieses Jahr am 13./14. März), diese Geschichte mehrfach vorzulesen. Das ist dann am Vorabend – nach dem eintägigen Fasten – der Beginn eines der fröhlichsten, ausgelassensten Feste im Judentum. Schon während des Lesens der Megilla machen Kinder und Erwachsene immer dann, wenn der Name des Bösewichts Haman genannt wird, viel Krach mit den Ratschen, mit Klopfen, mit Trampeln und Rufen. Es ist lustige Tradition, sich zu verkleiden, weswegen das Fest auch der „Jüdische Karneval“ genannt wird. Zu den vier wichtigsten Bräuchen gehören neben der Mikra Megillah ( Lesen des Buches Esther) auch das Festmahl, die Geschenke an die Armen und die gegenseitige Bescherung. Alle diese Pflichten leiten sich von der Überlieferung im Buch Esther, Kapitel 10, Verse 20-28 ab.

Vielerlei Riten und Speisevariationen kennt man in den verschiedensten Ländern, in denen Juden leben. Besonders beliebt sind die „Hamantaschen“, ein dreieckiges, mit Mohn gefülltes kleines Gebäck. Und gerne wird der Aufforderung der Gelehrten nachgekommen, viel Wein zu trinken, solange bis man nicht mehr unterscheiden kann zwischen „Verflucht sei Haman“ und „Gelobt sei Mordechai“. Lechaim (aus Leben!)!