Jugendzentrum ATID und Sonntagsschule der Jüdischen Gemeinde im Lande Bremen

Im Jahre 1994/1995 suchten viele Zuwandererfamilien nach Lehre und Beschäftigung für ihre Kinder.

Die Musik- und Religionslehrerin Elvira Noa griff diesen Wunsch auf und unterrichtete fortan jeden Sonntag Kinder und Jugendliche in der jüdischen Tradition. Auch arrangierte sie aus alten Skripten Theaterstücke für Chanukkah und Purim, inszenierte sie mit Musik, Gesang, Tanz für die Schülerinnen und Schüler, auch Erwachsene waren dabei. Daraus entstand schließlich das Jugendzentrum ATID (deutsch „ Zukunft“), das im Jahr 1998 mit der Sozialpädagogin Marina Cornea gegründet wurde.
Nach dem Vorbild israelischer Jugendvereinigungen sollte nicht nur ein Leiter/ Leiterin das Jugendzentrum führen, sondern auch Heranwachsende mit einzelnen Gruppen arbeiten. Die Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland bot und bietet entsprechende Ausbildungen zum „Madrich“ und „Madricha“ an. Es entwickelte sich ein Team aus engagierten und erfahrenen jungen Menschen, die sich zu Besprechungen, Planungen und Supervision zusammentreffen und gerne Ratschläge des Landesrabbiners annehmen.
Die Kinder und Jugendlichen der Jüdischen Gemeinde bekommen ein vielfältiges Angebot zur Auswahl: regelmäßige Arbeitsgemeinschaften mit interessanten Themen, den sogenannten „Peulot“, zahlreiche Sonderveranstaltungen, Sportevents, gemeinsame Shabbatfeiern, Daycamps, Ferienprogramme und Ausflüge.
In der Sonntagsschule, die eng mit dem Jugendzentrum verbunden ist und mittlerweile von der Lehrerin Judith Havlin geführt wird, werden Religionsunterricht und Hebräisch angeboten.
Die Jugendlichen vertreten die Gemeinde bei der jährlichen Nacht der Jugend im Bremer Rathaus und nehmen an dem bundesweiten Gesang- und Tanzwettbewerb des Zentralrates der Juden „Jewrovision“ teil.

Seit einigen Jahren ist aus Jugendzentrum, Frauenverein und Kindergarten das Interesse entstanden, Eltern, sogar Großeltern in die Aktivitäten miteinzubeziehen. Das „Familienzentrum“ wurde ins Leben gerufen. Einmal monatlich kommen die jüdischen Familien zum „FAMILIENSONNTAG“ zusammen. Pädagogisch geleitet von Rabbiner Teitelbaum, unterstützt von Rabbiner Havlin, den Rebbezen Nurit Teitelbaum und Judith Havlin, wird gelernt, diskutiert, gespielt, es wird gebastelt und gebacken, um auch praktische Kenntnis, Rezepte und Methoden von Vorbereitungen für jüdische Feste und Shabbat zu vermitteln.