Pessach gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Es erinnert an den Auszug aus Ägypten (Exodus), also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei, von der das 2. Buch Moses im Tanach erzählt. Es wird auch als Geburt des Volkes der Israeliten bezeichnet, da in diesem Moment das ganze Volk erstmals gemeinsam die „starke Hand Gottes“ und seine Macht über die Götzen der Ägypter erfahren hat.
Die Nacherzählung (Haggada) dieses Geschehens verbindet jede neue Generation der Juden mit ihrer zentralen Befreiungserfahrung. Pessach wird in der Woche vom 15. bis 23. des jüdischen Frühlingsmonats Nissan gefeiert. Es ist ein Familienfest mit verschiedenen Riten, das mit dem berühmten Seder-Abend eingeleitet wird und mit dem einwöchigen Verzehr von „Matzen“ (einer Art dünnem Fladen, der nur aus Mehl und Wasser besteht), einhergeht. Denn es ist in der Tora schon verboten, gesäuertes Brot zu essen und überhaupt irgendetwas Gesäuertes im Hause zu haben. Deshalb heißt das Fest auch „Chag haMatzot“. Traditionellerweise benutzt man extra Pessach-Geschirr und es geht eine aufwendige und gründliche Reinigung des Hauses und der Küche voraus. Am Morgen vor dem Seder hat mit der symbolischen Verbrennung der letzten Krümel des „Chametz“ (Gesäuertes) diese Arbeit ihren traditionellen Höhepunkt, an dem besonders Kinder viel Freude haben. Man wünscht sich überall auf der Welt ein „Koscheres und freudiges Pessachfest“.