
Der Chor „Git woch“
Eines seiner ersten Lieder war eine traditionelle Weise zum Ende des Shabbat, der „Hawdalah-Zeremonie“. Wenn am Samstagabend die Sonne untergegangen ist, beginnt die neue Woche und man zündet eine doppelte Kerze, atmet die guten Düfte des vergangenen Shabbat und wünscht sich Gutes, „Shawua tow“. So ist 1997 der Chor mit seinem jiddischen Namen „Git Woch“ entstanden. Seit vielen Jahren hat Larissa Tankejewa die Leitung übernommen und führt ihn mit eigenen Kompositionen und Arrangements auf hohes musikalisches Niveau. Jiddische, hebräische, russische und auch deutsche Lieder gehören zu ihrem Repertoire, das jährliche öffentliche Konzert in der Gemeinde ist Tradition. Ebenfalls wird der Chor regelmäßig zur Woche der Brüderlichkeit ins Rathaus sowie zu anderen Anlässen und Institutionen eingeladen.
Das Konzert vom 16. Juni 2024 siehe beiliegendes Video.
Die „Kulturinitiative“
Viele der jüdischen Zuwanderer hatten sich in schon höherem Alter zur Emigration mit ihren Familien entschieden, aber die hiesige Gesellschaft erlaubte es ihnen nicht mehr, beruflich Fuß zu fassen. Es kamen Menschen mit handwerklichen Berufen, aber auch Lehrer, Professoren, Wissenschaftler, Künstler, Ingenieure, Theaterschaffende. Sie waren isoliert in ihrer Sprache, ihrem Leben, den Jüngeren bot man Umschulungs- und Integrationskurse, die Älteren „brauchte“ man nicht mehr, sie fielen durch die Maschen. Die Gemeinde wurde der einzige Anlaufpunkt, um Abhilfe zu schaffe. So organisierte sie Deutschunterricht, Integrationsarbeit und vor allem eine Möglichkeit für die verschiedenen Berufsgruppen, ihr Wissen, Können und Kultur in der Muttersprache zu präsentieren. Es bildete sich die „Kulturinitiative“, Larissa Lyssenko, Roman Guiberman, Lidia Revina nahmen es in die Hand, jeden Sonntagnachmittag für die Gemeinde und bisweilen für die Bremer Öffentlichkeit Vorträge, Seminare und Konzerte mit nationalen und internationalen Künstlern zu organisieren.
Veranstaltungen siehe „Aktuelles“